- Faktor # 1: Sprach- und Kommunikationsbarrieren
- Faktor #2: Diskriminierung aufgrund ethnischer Zugehörigkeit oder Religion
Lernziele:
In einer sicheren Umgebung zu lernen, effizienter mit schwierigen Situationen (aus dem echten Leben) umzugehen. Solche Techniken und Verhaltensmuster zu beherrschen, die in bestimmten Situationen bessere Ergebnisse bringen würden als die bisher verwendeten. Verringerung der Angst vor Konfliktsituationen, denen man sich stellen muss. |
Zeit:
ca. 1 bis 2 Stunden, abhängig von der Anzahl der Teilnehmenden.
Benötigte Materialien:
Material und technische Ausrüstung, die dazu beitragen, den Eindruck der Realität der simulierten Situation zu erwecken.
Beschreibung der Aktivität:
Die Rollenspielmethode basiert auf der Simulation einer realen Situation. In einer bestimmten Situation werden den Teilnehmenden unterschiedliche Rollen zugewiesen, die so realistisch wie möglich ausgeführt werden sollten. Um eine effiziente Umsetzung dieser Methode zu gewährleisten, ist es wichtig, dass der/die Trainer*in sorgfältig vorbereitet ist, ein festgelegtes Ziel hat und die Teilnehmende in angemessener Weise motiviert.
Beispiel für das Verfahren:
- Wiederholen der Simulation mit neuen Verhaltensmustern – Die Teilnehmende der Simulation können die Situation erneut abspielen, indem sie das Wissen und die neuen Informationen und Verhaltensmuster, die sie erworben haben, in die Tat umsetzen. Anschließend bewerten sie ihren Fortschritt. Ziel dieses Prozesses ist es, das neu erworbene Wissen und effizientere Verhaltensmuster auf den Alltag anzuwenden
- Themenspezifikation – Definieren des Themas der Simulation, Spezifizieren der Situation und der Probleme, Beschreiben der Rollen der Teilnehmenden.
- Rollenverteilung – Bestimmen der Anzahl der Teilnehmenden, die an der Simulation teilnehmen, und der Anzahl der Beobachter, falls vorhanden. Es ist zweckmäßig, in angemessener Weise auch weniger selbstbewusste und weniger aktive Teilnehmende einzubeziehen.
- Über die Rolle nachdenken, bzw. proben – Es ist wichtig, den Teilnehmenden ausreichend Zeit zu geben, um über die Situation und ihre Rolle nachzudenken. Die Teilnehmende müssen alle notwendigen Informationen vom Unterrichtenden einholen, um damit umgehen zu können. Die Rollen sollten realistische, häufige Situationen darstellen, damit die Teilnehmende sich leicht mit ihnen identifizieren können. Den Teilnehmenden wird auch ein Ort zur Verfügung gestellt, an dem sie Teile ihrer Rollen einzeln proben können.
- Demonstration der Simulation, Rollenspiel – Abhalten der simulierten Situation. Es ist auch möglich, die Simulation zu unterbrechen und die Beobachter zu fragen, z.B. welche anderen Lösungen sie vorschlagen würden. Rollentausch – manchmal ist es hilfreich, die Rollen auszutauschen und die Situation erneut auszuspielen, damit die Teilnehmende sie aus einem anderen oder entgegengesetzten Blickwinkel betrachten können. Es verbessert die Empathiefähigkeiten und macht die Erfahrung kompakter.
- Das Ende der Simulation – Es muss deutlich kommuniziert werden, dass die Simulation beendet ist. Dafür kann im Vorhinein ein bestimmtes Signal vereinbart werden – eine Geste oder ein bestimmtes Wort oder ein Ton – das deutlich macht, dass der/die Teilnehmende vollständig von der Rolle befreit ist, die er/sie gespielt hat.
- Verbaler Ausdruck von Gefühlen und Emotionen – Es ist sehr wichtig, jedem Teilnehmenden Raum zu geben, um seine/ihre Gefühle, Emotionen und Beobachtungen auszudrücken, die durch die soeben abgeschlossene Simulation hervorgerufen wurden.
- Diskussion, Verknüpfung von Theorie und Praxis, endgültige Empfehlungen und Zusammenfassung – Die abschließende Nachbesprechung wird normalerweise von dem/der Trainer*in moderiert. Er/sie sollte den Teilnehmenden der Simulation mit dem theoretischen Wissen in Bezug auf die Situation vertraut machen. Seine/Ihre Aufgabe ist es, die Erfahrung mit der für die jeweilige Situation relevanten Theorie zu verknüpfen. In dieser Phase werden Schlussfolgerungen bezüglich der Art von simulierten Situationen gezogen und gleichzeitig neue Informationen gewonnen und Verbesserungen vorgeschlagen. Der/die Trainer*in sollte den Teilnehmenden helfen, effizientere Wege oder Verhaltensmuster zu finden, die in einer bestimmten Situation angewendet werden können.
- Wiederholen der Simulation mit neuen Verhaltensmustern – Die Teilnehmende können die Situation erneut abspielen, indem sie das Wissen und die neuen Informationen und Verhaltensmuster, die sie erworben haben, in die Tat umsetzen. Anschließend bewerten sie ihren Fortschritt. Ziel dieses Prozesses ist es, durch das neu erworbene Wissen effizientere Verhaltensmuster auf den Alltag anzuwenden
Nützliche Tipps:
- Das Rollenspiel kann auf einer Videokamera aufgezeichnet werden. Eine Videoaufnahme gibt den Teilnehmenden die Möglichkeit eines Feedbacks. Die Teilnehmende können ihr Verhalten wiederholt durchgehen. Sie können ihre Erfolge sehen und auch, was noch verbessert werden könnte.
- Die Anwendung dieser Methode kann in der Praxis auf Schwierigkeiten stoßen. Die Teilnehmende befürchten oft, dass sie sich nicht mit der Rolle auseinandersetzen können und daher ihr sozialer Status darunter leiden würde. Einige Teilnehmende können die durchgeführte Situation als äußerst stressig empfinden und daher kann ihr Verhalten von der definierten Rolle abweichen. Manchmal schaffen der Raum, in dem die Simulation stattfindet, und die Anwesenheit des Trainers und der Beobachter keine Umgebung, die authentisch genug ist, damit sich die Teilnehmende mit ihrer Rolle identifizieren können. Wenn den Teilnehmenden nicht genügend Platz gegeben wird, um ihre negativen Gefühle auszudrücken, können sie sie nach Hause bringen und sich nach der Simulation schlecht gelaunt fühlen. Ein erfahrener Trainer, bzw. eine erfahrene Trainerin, berücksichtigt diese Risiken und weiß, wie er/sie sie minimieren kann.
- Das Verfahren kann als Teil eines individuellen Coachings verwendet werden, aber auch in einer Gruppe, z.B. im Rahmen von Schulungen. Bei der Verwendung als Teil des individuellen Coachings spielt der/die Trainer*in eine der Rollen.
- Was sich als erfolgreich erwiesen hat, ist das Abspielen von lehrreichen und unterhaltsamen Videos aus dem Internet, die ähnliche Situationen zeigen oder z.B. Demonstrationen verschiedener Verhaltensweisen in einer bestimmten Situation. Videos können auch als humorvolle Einführung oder Abschluss der Methode verwendet werden, um die Atmosphäre weniger ernst zu gestalten.